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Challenge Roth

Vorbereitungen

Nachdem mein Training weitgehend abgeschlossen und die Testwettkämpfe in Würzburg und Niedernberg absolviert waren, fehlte mir immer noch das Selbstvertrauen für mein selbstgestecktes Ziel: eine Sub9-Zeit.  Erst als die Zeitung in der Woche vor dem Rennen für eine Vorberichterstattung nach meinem Ziel fragte, habe ich mich dann selbst unter Druck gesetzt – auch wenn ich in dem Moment, in dem ich das sagte, selbst nicht dran geglaubt habe. Von meiner Bestzeit (9:11h, Frankfurt 2014), wo ich ein optimales Rennen hatte, nochmal über 10 Minuten abknapsen bedeutet, auf ein neues Leistungslevel kommen.

Als ich zu Hause mein Bike nochmal durchschaute und alles fertig für den Wettkampf machte, hatte ich mich dafür entschieden, auf das Scheibenrad zu verzichten. So wäre ich im Rennen nur mit einem Reifensystem unterwegs (auf der Scheibe ist ein Schlauchreifen, sonst Clincher) und müsste nur für ein System Ersatzmaterial mitführen. Außerdem hatte ich auch alle Wettkämpfe in dieser Saison ohne die Scheibe gemacht.

In Roth

Wir sind Freitagnachmittag in Roth angekommen. Untergebracht waren wir wieder bei der Feuerwehr wo auch meine Kameraden von der Firefighterstaffel aus Neuendorf Quartier gefunden hatten. Danke an dieser Stelle nochmal an die Feuerwehr Roth für die Gastfreundschaft.

In Roth kam ich doch nochmal ins Grübeln, ob die Entscheidung gegen die Scheibe so gut war, vor allem, weil ich mit Sub9 einZiel ausgegeben hatte, für das ich sowieso gewisse Risiken eingehen musste. Also bekamen meine Eltern (die erst am Samstag nach Roth kamen) noch den Auftrag, mir das Scheibenrad von zuhause mitzubringen.

Samstag früh wurde dann das Hinterrad nochmal umgebaut, Schaltung und Bremse nachgestell und während der Vorbelastung geschaut, ob alles richtig funktioniert. Ich hatte dann doch noch das gute Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Auf einen Ersatzschlauchreifen verzichtete ich – wo ich mich jetzt eh schon für die Risikovariante entschieden hatte.

Nach der Radabgabe und der Wettkampfbesprechung haben wir mit den anderen Firefighter-Athleten Nudeln gekocht und waren um 21.00h im Bett – so früh wie noch nie vor einem langen Rennen!

Race Day

Moritz und ich hatten uns entschieden, um 4:30h in Roth aufzubrechen um keine Hektik vor dem Start zu haben. Das bedeutete, dass um 3.45h der Wecker klingelte. Anfahrt und Vorbereitungen in der Wechselzone waren ziemlich unspektakulär. Um 6:20h stieg ich in der ersten Startgruppe in den Kanal. Auf große Einschwimmrituale habe ich gänzlich verzichtet – Tag wird ja noch lang.

Schwimmen

Gestartet bin ich ziemlich in der Mitte des Kanals, weil ich mir da den besten Wasserschatten erwartete. Die Positionskämpfe waren dann aber doch ein bisschen heftiger als erwartet, Da ich darauf keinen Bock hatte, bin ich erstmal an den Rand geschwommen – in Roth ist das ja relativ einfach möglich. Allerdings war es nicht so einfach von dort wieder ins Feld rein zu kommen, weil jeder am Rand des Feldes seine Vorderfüße hart verteidigte. Ich bin am Rand einer Gruppe mitgecruised und im Wasserschatten der Gruppe hat sich das fast etwas zu entspannt angefühlt. Noch vorne schwimmen wäre aber nicht möglich gewesen – Wasserschatten macht echt viel aus. Also lieber in der Gruppe bleiben, Körner sparen und meinen Supportern am Kanalufer zuwinken 🙂

Erst auf den letzten Metern 1000m kamen dann schnelle Schwimmer aus der 5 Minuten später gestarteten Gruppe und ich habe mich dann immer für ein kleines Stück bei denen hinten reingehängt und bin so doch noch von meiner Gruppe nach vorne gekommen – das hat ganz gut funktioniert.  Dementsprechend hatte ich mein Schwimmtempo auch erst auf dem letzten Kilometer intensiviert – von der Einteilung war das so wohl ganz gut.

Beim Wechsel war ich diesmal recht schnell – Learning aus den Testwettkämpfen. Im Wechselzelt nur den Neo abstreifen und in den Beutel – Laufuhr und Startnummer wurden auf dem Weg zum Bike angezogen.

Radfahren

Auf dem Rad wurde zunächst mal die Handbremse angezogen (zumindest gefühlt). Trotzdem wurde ich nicht überholt, habe allerdings ein paar Schwimmer, die 5 Minuten nach mir gestartet waren und vor mir aus dem Wasser kamen wieder eingeholt. Es war sehr wenig Wind und insgesamt war in der ersten Runde bis Greding eine recht einsame Radfahrt. Am Gredinger Berg bin ich dann auf eine Gruppe aufgefahren, von der ich mich aber auch nicht richtig lösen konnte. Insgesamt wurde sehr fair gefahren – hier scheinen die harten Draftingstrafen (5Minuten Zeitstrafe + Bonuskilometer beim Laufen) wirklich Wirkung zu zeigen.

Am Solarer Berg habe ich dann eine ganze Reihe meiner Supporter wieder gesehen. In der ersten Runde macht es schon richtig Bock da hoch zu fahren, weil da noch keine langsame Athleten vor einem sind – trotzdem ist volle Konzentration erforderlich.

Zu Beginn der zweiten Radrunde wurde es dann richtig voll auf der Strecke, weil immer nach langsamere Einzelstarter und die flotteren Staffelfahrer auf ihre erste Runde starteten. Insbesondere mit der zweitgenannten Spezies wurde es etwas problematisch, weil da viele in einem ähnlichen Tempo wie ich unterwegs waren.

In der langen Flachpassage Richtung Greding habe ich dann langsam mein gefühltes Wettkampftempo aufgenommen. Natürlich sieht man hinterher in der Auswertung, dass die Leistungsabgabe ziemlich konstant war, aber die gefühlte Anstrengung ist dazu nicht kombatibel. Im Gredinger Berg habe ich dann auch angefangen, immer mehr Fahrer aus meiner Startgruppe zu überholen – ein gutes Zeichen, wenn das im letzten Drittel der Radstrecke passiert.

Beim zweiten mal Solarerer Berg war es dann richtig voll dort – sowohl was Zuschauer als auch Fahrer auf der Strecke anbelangt. Bei der dritten Durchfahrt durch Eckersmühlen darf man dann Richtung Roth abbiegen – ab da war dann wieder richtig viel Platz. Auf dem letzten Stück habe ich dann etwas die Beine hochgenommen so dass ich nicht völlig blau in den Marathon starte. Radzeit war mit 4:44:xx aber auch deutlich schneller als ich erwartet hatte – hätte eher mit einer Zeit um 4:50h gerechnet.

Zur Verpflegung auf dem Rad: Ich hatte dieses mal zwei 0,5l Flaschen mit insgesamt 15 Gels (eine mit 6 Gels im BTA-Halter und eine mit 9 Gels für die letzten 3 Radstunden hinter dem Sattel). Während der ersten zwei Radstunden hatte ich also kein Wasser an Board und habe nur direkt in den Verpflegungsstellen Wasser aufgenommen. Nach zwei Rennstunden war die erste Gelflasche leer und ich habe dann im hinteren Halter auch Wasser mitgenommen – hätte ich aber gar nicht gebraucht … Wasser nur in den Vepflegungsstellen zu trinken  hat einwandfrei funktioniert. Die Ernährungsstrategie war also wie sonst auch, nur diesmal auf zwei Flaschen verteilt.

Laufen

Der Wechsel ging für meine Verhältnisse wieder recht flott. Ich hatte im Wechselzelt nur vergessen, meine Schnellverschlüsse zuzuziehen, so dass ich nochmal kurz anhalten musste und alles festzurrte. Mit meiner Radzeit wusste ich zumindest schon mal, dass ich zu diesem Zeitpunkt auf meine eigentliche Wettkampfplanung einen Puffer von gut 10 Minuten für mein Sub9 Ziel hatte – gutes Gefühl, wenn man in den Marathon startet und weiß, man muss jetzt nichts mehr aufholen.

Angelaufen bin ich dann mit einem Tempo um 4:10min/km. Eigentlich hätte ich erwartet, bei dem Tempo recht schnell viele Läufer einzusammeln, aber das Gegenteil war der Fall. Durchgang für die ersten 10km war bei ca. 41:30 Minuten. Kurz vor der ersten Wende wurde ich dann überholt und hab mich an den Kollegen rangehängt. Ich fragte dann auch ob wir nicht ein Stück zusammen laufen wollten – wurde bejaht. Es schloss dann noch ein Läufer auf, den ich zuvor schon eine ganze Weile vor mir gesehen hatte, aber der wohl mal kurz zum Boxenstopp anhalten musste. Bei km 18 habe ich diese Allianz dann verlassen – Tempo war mir ein bisschen zu hoch und ich war auf dem besten Weg, über die Klinge zu springen. Genau, das ist einem der beiden anderen kurze Zeit später dann auch passiert.

Als ich kam zum zweiten Mal an die Lände kam und merkte, dass sich leichtes Seitenstechen anbahnte und auch der Energieakku langsam leer wird, entschied ich mich in der Verpflegung kurz zu gehen und ordentlich Cola zu tanken. Beim wieder antraben, habe ich dann mal gerechnet und gesehen, dass für mein Zeitziel ab jetzt ein 5er Schnitt reicht. Um das Risiko zu minimieren, wurde bis zur nächsten Wende ein Tempolimit von maximal 4:30min/km ausgerufen. Daran habe ich mich von km25 bis ca. km35 dran gehalten. Wahrscheinlich habe ich mich in dieser Zeit wieder etwas erholt, so dass ich beim dritten Durchgang Lände dann das Tempo nochmal anziehen könnte – mir war dann auch klar, dass jetzt nichts mehr anbrennt. Bis zum Ziel konnte ich dann noch einige Platzierungen gut machen. Dieser Teil des Rennens hat mir irgendwie am meisten Spaß gemacht: Wenn man weiß, man erreicht sein Ziel und fühlt sich dabei körperlich noch fit – unbezahlbar!

Im Ziel

Beim Einlauf in den Zielkanal habe ich dann alle abgeklatscht, die mir eine Hand hingehalten haben – das hat echt Spaß gemacht! Weniger Spaß gemacht, hat mir dann, dass ich im Ziel nach einmal durchatmen von Felix Walchshöfer höchstpersönlich am Handgelenk gepackt und aus dem Weg gezerrt wurde, damit ich nicht im Bild bin, wenn die dritte Frau einläuft – passt aber zu 100% in mein Bild, das ich vom Roth-Chef habe! Trotzdem hab ich mich dann erstmal richtig gefreut, mein Ziel sogar noch deutlich unterboten zu haben.

Hier meine Ergebnisse im Überbick:

Challenge Roth
3,8 km Schwimmen
T1
180 km Radfahren
T2
42 km Laufen
Gesamt
21. (AK 2.)
1:00:29 (Ø 1:35 min/100m)
0:01:45
4:44:37 (Ø 37,9 km/h)
0:01:25
3:00:28 (Ø 4:17 min/km)
8:48:45

 

Folgende Berichte sind in der Presse vor und nach dem Rennen erschienen:

2016-07-14-LohrerEcho_Vorbericht_Roth 2016-07-20-LohrerEcho-Bericht-Roth

 

Roth: Fakten, Fakten, Fakten!

Einen Rennbericht zu meinem Rennen in Roth gabs ja schon. Was noch fehlte waren die knallharten Fakten – die kommen jetzt.

Beim Schwimmen bin ich ohne Uhr geschwommen – deshalb gibts da keine genaue Aufzeichnung.

Vom Radsplit hab ich Leistungs-, Herzfrequenz- und GPS-Daten. Mit der Trainingpeaks-Software konnte ich die Aufzeichnungen von meinem Garmin und SRM-Gerät ganz einfach kombinieren. Beim Klick auf das Bild erfolgt eine Weiterleitung auf die interaktive Ansicht der aufgezeichneten Daten

Radsplit Challenge Roth 2011

Fürs Laufen gibts kein SRM – deshalb hab ich da auch nur GPS- und Herzfrequenzdaten. Genau wie oben erfolgt beim Klick eine Weiterleitung auf die in Trainingpeaks öffentlich gemachten Daten.

Laufsplit Challenge Roth 2011

 

Regelauslegung ála DTU

Beim Bike-Check-In zur Challenge Roth wartete eine unangenehme Überraschung auf mich: Die BTV-Kampfrichter waren sehr fixiert darauf, Aerohelme mit eingerissenen Ohrenklappen auszusortieren. Bei mir haben sie auch zwei kleine Risse gefunden und den Helm deshalb nicht zugelassen. Eine Auswirkung auf die Schutzfunktion des Helms haben diese Risse definitiv nicht – aber das wird in vielen Foren gerade ausgiebig diskutiert. Siehe dazu z.B. auch hier.

Nachdem ich mir einen anderen Helm besorgt und den Check-In erledigt hatte, hab ich mir die Masche der Kampfrichter eine Weile angeschaut und mal mitgezählt: von drei Aerohelmen wurden zwei nicht zugelassen.

Das Thema hat mich dann schon etwas interessiert, so dass ich beim Kampfgericht nochmal nachfragen musste, warum den keiner mein Rad kontrolliert hat und man nur die Risse am Helm gesucht hat. Antwort des WK-Richters: „Wir dürfen die Bremsgriffe nicht mehr anfassen, weil wir da was beschädigen könnten, aber die Bremsbeläge werden optisch überprüft!“ – so lange ich mir das Treiben der WK-Richter angeschaut habe, hat sich da keiner Bremsbeläge angeschaut. Die WK-Richterin, die mich abgefertigt hat, keinen – nicht mal einen flüchtigen – Blick auf mein Rad geworfen. Alle Kampfrichter waren damit beschäftigt, dem Helmverkäufer gleich nebenan das Geschäft seines Lebens zu bescheren.

Ich will dem Veranstalter nichts unterstellen: Dass der Helmverkauf von“ Challenge Racecomponents“ organisiert war, kann Service für die Athleten gewesen sein – bei mir bleibt ein „Beigeschmack“.

Mein Fazit zur DTU: haarspalterische Regelauslegung geht über die Sicherheit der Athleten: Gut gemacht, DTU!

 

Challenge Roth 2011

„Was hast Du Dir vorgenommen?“ – „Ich will 9.30h angehen – wenn alles optimal läuft, könnte das klappen“ – leicht skeptisches Nicken.

So sah die kurze Unterhaltung aus, die ich Sonntag früh noch kurz vor dem Start in der Wechselzone mit meinem Coach Arne geführt habe. Vorneweg: es lief besser!

Vorspiel

Angereist sind wir am Freitag. Das Trainingsgespann Weidner – Rauch machte sich bereits vormittags auf dem Weg nach Roth, weil wir die Radstrecke nochmal mit dem Auto abfahren wollten und das ganze Organisatorische erledigen, ohne große Wartezeiten bei unseren reizenden Begleiterinnen zu verursachen. Die zwei Sabrinas kamen erst am späten Nachmittag nach und hatten auf der Autofahrt auch Ihren Spaß.

Die Streckenbesichtigung war nochmal eine gute Sache. Sowohl Auf- als auch Abfahrt zum- bzw. vom Kalvarienberg mit dem Auto waren respekteinflößend – für den Kopf war das nochmal wichtig. Außerdem blieben ein paar Stellen mit kritischen Unebenheiten und Bodenwellen im Kopf.

Das Hotel hatte Steffen für uns organisiert – ein echter Glücksgriff: Etwas außerhalb und sehr ruhig gelegen, ein total sportverrückter Wirt und sehr schöne Zimmer waren ein gutes Basislager.

Samstag haben wir nach dem Frühstück eine kurze Vorbelastung gemacht und dann die Radabgabe in Angriff genommen. Was ich bei der Radabgabe erlebt habe, ist aber einen eigenen Artikel wert.

Der Nachmittag und Abend wurde dann mit Entspannungsmaßnahmen und letzter Nahrungsaufnahme gefüllt – um 21.00h ging das Licht aus.

Schwimmen

Bis zum Schwimmstart lief alles recht routiniert und ohne größere Probleme ab. Die Orientierung auf dem Schwimmkurs ist sehr einfach, weil man sich immer sehr gut am Ufer des Kanals orientiern kann. Leider fiel es mir etwas schwer, die passenden Vorderfüße zu erwischen. Ich hätte am Anfang wohl doch härter anschwimmen müssen, um dann in einer Gruppe mitzuschwimmen, bei der ich gerade so im Wasserschatten bleiben kann. So war es mir hinter den Füßen meiner Mitschwimmer zu langsam, aber nach vorne schwimmen ging auch nicht. Gegen Ende kamen dann die schnellen Frauen, die 5 Minuten nach mir gestartet waren vorbei und da hab ich dann ein paar schnelle Vorderfüße gefunden, an denen ich bis zum Ausstieg dran bleiben konnte.

Alles in Allem war das Schwimmen wenig spektakulär und verlief auch zeitlich genau so, wie ich es mir vorher gedacht hatte. Mit einer geschickteren Einteilung wäre es vielleicht noch 1-2 Minuten schneller gegangen, mit der Auftaktdisziplin war ich aber beim Ausstieg zufrieden.

Radfahren

Der Wechsel zum Radfahren verlief sehr schnell. Mein Rad stand direkt vor dem Ausgang auf die Radstrecke. Das hatte den Vorteil, dass ich in der Wechselzone nur sehr kurz schieben musste. Die Socken hab ich aus dem Wechselbeutel mit ans Rad getragen und erst dort angezogen, weil die Wiese noch nass war und ich nicht schon mit nassen Füßen starten wollte.

In der erste Radrunde hab ich mich am Anfang immer wieder eingebremst. Nach einer halben Stunde ging es dann mit „Riegelfressen“ los: Alle 30 Minuten gabs einen kompletten High5 Riegel – das sollte mit ingesamt 6 Riegeln passieren. Als dann aber der vierte Riegel in den Magen kam, hat der sich wohl gedacht: „Ganz schön eng hier!“ und unvermittelt den „Rückwärtsgang“ eingelegt. Ich war dann etwas verunsichert, wieviel Treibstoff ich so verloren hatte und musste die Verpflegungsstrategie kurzzeitig umstellen: Es gab erstmal keine Riegel mehr und ich bin etwas früher zum Gel übergegeangen. Ich hatte mich von dem kleinen Zwischenfall recht schnell erholt und es ging mit unverminderter Reisegeschwindigkeit von ca. 36 km/h weiter.

Nach drei Stunden Radzeit musste ich dann mal einen kleinen Boxenstopp einlegen und kurz darauf bekam ich richtig Probleme mit dem Bauch. Meine schlimmsten Wettkampferinnerungen haben genau mit diesen Stichen in der Magengegend ihren Anfang genommen. Und jetzt war ich gerade mal im letzten Drittel der Radstrecke. Ich hab mich daran erinnert, dass Probleme mit dem Magen zu 98% auf Wasser- oder Salzmangel zurückzuführen sind. Wasser hatte ich eigentlich genug getrunken, also konnte es nur ein Problem mit der Salzversorgung sein. Nach 5-6 Schwedentabletten ging es mir schnell wieder besser und innerhalb von ein paar Minuten war wieder alles im grünen Bereich. Von Bauchkrämpfen und Angstausbrüchen vor dem zu laufenden Marathon keine Spur mehr.

Die Radrunde konnte ich dann noch recht zügig zu Ende fahren und mit einer Radzeit von unter 5h Stunden auch schon ein erstes Teilziel erreichen.

Laufen

Nach dem Wechsel in Laufschuhe war erst wieder Bremsen angesagt. Ich musste mich wirklich zwingen, die Schritte kürzer zu ziehen und die Frequenz kürzer zu machen, um nicht einen 4er Schnitt loszulaufen. Nach ca. 2 km hatte ich mein angestrebtes Marathontempo von 4:40 min/km dann einigermaßen erreicht. Der Blick auf die Pulsuhr zeigte mir, dass alles im grünen Bereich war und so hab fortan nur noch in mich reingehört und bei den kleinsten Anzeichen von Seitenstichen sofort das Tempo reduziet bis es wieder besser ging. Diese Tatktik hat ganz gut funktioniert – hatte ein bisschen was von Balancieren auf einer Rasierklinge. Die Verpflegungsaufnahme mit Gels hat auch sehr gut funktioniert und ich bin erst bei km 30 zum Cola übergegangen. Hier hab ich dann auch schon langsam das Rechnen angefangen: „Wenn Du jetzt einen 5er Schnitt nach Hause läufst, dann sinds 9:27h!“ Ich musste mich dann ganz schön konzentrieren, konnte das Tempo aber immer noch konstant unter dem 5er Schnitt halten. Die letzten 7km waren dann noch sehr lang, aber am Ende einer Langdistanz muss das glaub ich auch so sein. Schließlich Zieleinlauf vor einem super Publikum nach 9:25h.

Hier die Fakten:

10.07.2011 Challenge Roth
3,8 km Schwimmen
Wechsel 1
180 km Radfahren
Wechsel 2
42,2 km Laufen
Gesamt
125. (AK 30.)
1:04:47 (Ø 1:42 min/100m)4:57:45 (Ø 36,4 km/h)3:18:25 (Ø 4:47 min/km)
9:25:06

Bilder kommen, sobald ich die von allen Fotografen eingesammelt habe.

Danke

Auch wenn ich alleine geschwommen, geradelt und gelaufen bin, hab ich das gute Ergebnis nicht mir alleine zuzuschreiben. Bedanken möchte ich mich bei allen, die mir an der Strecke oder am Livestream die Daumen gedrückt haben. Insbesondere an meine kleine Schwester Johanna, die keine Reisemühen gescheut hat um fürs Lohrer Echo die Berichterstattung zu übernehmen.Vielen Dank an Ute und Arne für die Betreuung bei der Trainingssteuerung: ihr habt mich auf den Punkt fit gemacht.An meinen Trainingspartner Michael, der mit seinen beeindruckenden Leistungen in Training und Wettkampf mein größter Motivator ist.Der größte Anteil gebührt natürlich meiner Sabrina, die mir in der langen Vorbereitung den Rücken freigehalten und selbst auf viel verzichtet hat, mich immer wieder geerdet- und auch immer wieder aufgebaut hat, wenn es mal nicht so lief.

Infomaterial für Roth-Schlachtenbummler

Noch eine Woche bis zum großen Tag. Für alle Schlachtenbummler, die sich schon wieder zahlreich angekündigt haben (Danke!) hier jetzt ein paar Infos:

Pläne zu den Wettkampfstrecken (auch zum Download) gibt es hier.

GPS-Tracks zur Rad– und Laufstrecke.

Ich plane mit folgenden Durchgangszeiten

Wettkampfdress/Rad sind wieder so, wie letztes Jahr für Frankfurt. Allerdings sind meine Schuhe dieses Jahr gelb/rot. Meine Start-Nr. ist die 315.

Mein Trainingspartner Michael (Start-Nr. 896) wird – so schätze ich – sehr ähnliche Durchgangszeiten haben, allerdings um 20 Minuten nach hinten verschoben, weil er 20 Minuten später startet. Ich fände es schön wenn „meine“ Fans ihn genauso pushen …

Steffen (Start-Nr. 2002) startet genau eine Stunde nach mir um 07:20h

Das TEAM BUDE geht als Staffel mit der Start-Nr. 4569 ins Rennen.

In diesem Film gibt es auch für Zuschauer interessante Infos zum WettkaImpf in Roth:

[yt]NiVh9TAYkLg[/yt]

 

Außerdem gibt’s hier noch einen entsprechenden Artikel.

Hier hab ich aus dem triathlon-szene.de-Forum ein paar Vorschläge, wie es andere Zuschauer schon gemacht haben. Ist zur Inspiritation nicht schlecht – ich persönlich finde den ersten Vorschlag ganz gut:

Vorschlag 1

Schwimmen:

Begleiten zur Wechselzone, Athlet zum Rad / Zuschauer auf die andere Uferseite. Auf Höhe der Starterlinie einfach mit der richtigen Startgruppe mitspazieren, spätestens nach dem Wendepunkt sollte man seinen Athleten erkannt haben und einfach nebenher laufen. Bei der Hauptbrücke im Startbereich nach oben huschen und die gerade gestarteten Radfahrer begrüßen.

Radfahren:

Oben an der Brücke (Heuberg) auf den gestarteten Partner warten und alles Gute wünschen – danach erstmal Pause. Gemütlich zum solarer Berg wackeln (Hilpoltstein), bisschen Stars gucken und nach 70km kommt der Partner, einmal durch Hilpoltstein huschen und nochmal an der Brücke des Startbereichs zujubeln (90km), anschließend richtung Wechselzone 2 wackeln (Roth) und die Ankunft bejubeln.

Laufen:

Außenrum zum Kanal und immer die Wendepunkte ausnutzen, so dass man den Athleten 2 mal sieht. Für einen Ortswechsel die Kanalseite wechseln oder außenrum zum nächsten Punkt hetzen. Anschließend aufjedenfall zum Stadion eiern und kurz vor den Massen nochmal stehen.

Vorschlag 2

Ich würde für das Schwimmen und beide Radrunden in Hilpoltstein bleiben (2x Solar und 2x Heuberg, 4x gesamt) im Unterschied zum obigen Vorschlag (und auf T2 verzichten), dann gemütlich nach Heimpfarrich in der Nähe vom Heuberg an den Kanal fahren, wo die Sportler 2mal beim Mara durchkommen, und anschliessend in den Zielbereich nach Roth fahren, um dann dort zu bleiben für die Ankünfte.

(Will man einzelne Sportler länger „begleiten“, sehen, fährt man auf der gegenüberliegenden Kanalseite mit dem Rad mit 😉 oder fährt vor Heimpfarrich noch an Wendepunkt 1 auf der anderen Kanalseite)

Vorschlag 3

Also ich habe für dieses Jahr diesen Ablauf geplant:

  • Anreise rechtzeitig zum Schwimmstart der Pro’s. Parken auf dem Parkplatz in Heuberg.
  • Schwimmstart gucken, warten bis die Pro’s aus dem Wasser sind. Evtl. noch die nächsten zwei oder drei Startgruppen abwarten.
  • Dann ab ins Auto und ab nach Greding (zwei Autobahnausfahrten weiter in Richtung München)
  • In Greding am Kalvarienberg auf die ersten Pro’s beim Radfahren warten. Weißwurstfrühstück.
  • Nachdem die Pro’s zum zweiten mal durch sind langsam auf den Weg machen zum Auto.
  • Auf der Autobahn zurück nach Roth.
  • Irgendwo am Straßenrand (Straße von der Autobanausfahrt Allersberg nach Roth) parken, auf Höhe der Lände Roth.
  • Zur Lände laufen, und wieder auf die ersten Pro’s warten, bei Kaffee & Kuchen
  • Wenn ich dann noch Lust habe werde ich mich irgendwann noch nach Roth in richtung Zielbereich begeben.

Schwimmen:

Begleiten zur Wechselzone, Küsschen + Umarmung, Athlet zum Rad / Zuschauer auf die andere Uferseite. Auf Höhe der Starterlinie einfach mit der richtigen Startgruppe mitspazieren, spätestens nach dem Wendepunkt sollte man seinen Athleten erkannt haben und einfach nebenher laufen. Bei der Hauptbrücke im Startbereich nach oben huschen und die gerade gestarteten Radfahrer begrüßen.

Radfahren:

Oben an der Brücke (Heuberg) auf den gestarteten Partner warten und alles Gute wünschen – danach erstmal Pause. Gemütlich zum solarer Berg wackeln (Hilpoltstein), bisschen Stars gucken und nach 70km kommt der Partner, einmal durch Hilpoltstein huschen und nochmal an der Brücke des Startbereichs zujubeln (90km), anschließend richtung Wechselzone 2 wackeln (Roth) und die Ankunft bejubeln.

Laufen:

Außenrum zum Kanal und immer die Wendepunkte ausnutzen, so dass man den Athleten 2 mal sieht. Für einen Ortswechsel die Kanalseite wechseln oder außenrum zum nächsten Punkt hetzen. Anschließend aufjedenfall zum Stadion eiern und kurz vor den Massen nochmal stehen. danach am besten erstmal 2 Stunden in Ruhe lassen und nachher zusammen das Feuerwerk gucken.