Triathlon Würzburg

Relativ kurzfristig hatte ich mich noch zu einem Start beim Triathlon in Erlabrunn hier um die Ecke durchgerungen. Den Wettkampf hatte ich schon lange auf meiner Todo-Liste, aber meist stand eine Woche später oder am gleichen Tag eine Langdistanz an und deshalb kam bis jetzt nie dazu.

Da dieses Jahr keine Langdistanz anstand, war das also schonmal kein Hindernis. Hinter meiner Form standen allerdings viele Fragezeichen, da ich dieses Jahr eigentlich gar nicht strukturiert trainiere. Somit war meine Erwartungshaltung an mich selbst nicht sehr hoch Also war das auch eine gute Möglichkeit, mal was auszuprobieren.

Schon im Vorfeld hatte ich beim Schwimmen mal verschiedene Versuche gemacht, über längere Strecken in neue Geschwindigkeitsbereiche vorzustoßen. Da das einigermaßen funktioniert hatte, hab ich mich beim Landstart recht weit vorne eingeordnet und mir vorgenommen zügig anzuschwimmen, damit ich einen guten Wasserschatten erwische. Zunächst kam ich auch ganz gut weg, aber nach wenigen Metern drohte ich von hinten überschwommen zu werden. So gut es ging hielt ich dagegen und konnte mich tatsächlich einigermaßen nach vorne absetzen. Das nicht allzu großen Starterfeld sortierte sich recht schnell und ich fand mich in einer Gruppe mit drei Schwimmern wieder, an deren Ende ich nicht 100% geben musste um dran zu bleiben. Ich hatte dann zwischenzeitlich immer wieder mal probiert, vorbei zu schwimmen, aber recht schnell gemerkt, dass es unangenehm wird sobald ich aus dem Wasserschatten gehe. Nach gut der Hälfte hat sich einer der beiden Schwimmer nach vorne verabschiedet. Ich habe noch versuchst, die Füße zu erwischen, aber recht schnell einsehen müssen, dass der Zwischensprint mich killen würde. Also bei Nr. 2 bleiben und vernünftig zu Ende schwimmen.

Für meine Verhältnisse kam ich relativ weit vorne aus dem Wasser und versemmelte dann Zeit beim Wechsel. Dummerweise hatte ich auch vergessen, meine Garmin-Uhr anzuziehen, die auf meinem Bike bereit lag. Also Fahren nach Gefühl. Mit mir aus dem Wasser kam Jan Diekow, so dass ich fürs erste einen Anhaltspunkt hatte. Ich rechnete damit, dass er sich recht schnell von mir lösen würde, konnte die erste halbe Runde aber noch gut mit halten. Dann fuhr Andi Sperber zu mir auf, den ich aus unserer Hawaii-Reisegruppe aus dem letzten Jahr schon gut kannte und der ebenfalls ein sehr starker Radfahrer ist. Ich versuchte, sein Tempo mitzugehen, was in den reichlich vorhandenen Anstiegen grenzwertig war. In den Flachstücken und bergab konnte ich aber immer wieder aufschließen und auch überholen, so dass wir eine fair fahrende Allianz bildeten, die bis zum Ende der Radstrecke halten sollte. Ich denke, das hat uns beide ganz schön gepushed. Auf dem Weg zum Wendepunkt in die zweite Radrunde bekam man auch einen Überblick, wo man sich gerade so im Gesamtfeld bewegt. Ich hatte nicht genau mitgezählt aber wir waren mittlerweile bis auf Position 5 oder 6 nach vorne gefahren. In der zweiten Radrunde überholten wir allerdings keine Starer mehr aus unserem Startfeld.

Zusammen mit Andi erreichte ich dann T2. Er legte einen Blitzwechsel hin und war weg. Nach dem doch recht flotten Radsplit waren meine Beinchen schon leicht schwer und ich konnte das Andis Anfangstempo nicht mitgehen, kam aber dann recht gut in einen Flow. Die Laufstrecke war schon recht voll, weil mittlerweile das ganze Feld der nach uns gestarteten Olympischen Distanz beim Laufen war. Deshalb fiel es schwer, den Überblick zu behalten, ob man einen direkten Gegener überholte oder einen Teilnehmer aus einem anderen Rennen. Thomas Hellriegel kam mir auf den vier immer Runden immer an ungefähr der gleichen Stelle entgegen. Ich konnte sogar Meter auf ihn gut machen, aber er war genau wie Andi außer Schlagdistanz. Wer sonst noch vor mir war wusste ich nicht. Um so wertvoller waren die Zurufe von Heiko und Stephan von der TSG Kleinostheim, die mir Postionen und Abstände durchgaben. Mitte der letzten Runde riefen sie mir zu, dass nach hinten Platz ist, ich auf vier liege und der vor mir laufende Probleme hat. Auf dem Weg zurück in den Start-/Zielbereich muss ich den dann wirklich überholt haben, konnte aber unterwegs nicht zuordnen, wer es war, weil die Laufstrecke immer noch sehr voll – mittlerweile waren ja auch die meisten Starter über die Mitteldistanz auf einer ihrer vier Laufrunden unterwegs. Jedenfalls kam ich dann als 3. hinter Thomas Hellriegel und Andi Sperber ins Ziel. Sieht man von den schlechten Wechseln ab, hatte ich in den drei Disziplinen für meinen Trainingszustand erstaunlich gute Leistungen abgerufen.

Hier noch die Ergebnisse im Überblick:

28.06.2015 Würzburg Triathlon
2,1 km Schwimmen
76 km Radfahren
20 km Laufen
Gesamt
3. (AK 1.) 2. Bayrischer Meister
0:30:21 (Ø 1:27 min/100m)
2:04:37 (Ø 36,6 km/h)
1:18:32 (Ø 3:55 min/km)
3:53:30

 

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