Ironman 70.3 Mallorca

70.3 Mallorca

Die Wettkampfstrecke des Ironman 70.3 Mallorca kenne ich von vielen Radtrainingslagern und würde sie als  eine der schönsten überhaupt einstufen. Zudem gibt es im Mai auf Mallorca quasi eine Gutwettergarantie. Somit stand der Wettkampf ganz weit oben auf meiner Wunschliste.

„53€ für eine Woche bitte“

Abgestiegen sind wir in einem Fahrradtouristen-Hotspot, im Iberostar Playa de Muro. Nachdem ich für den Transport meines Bikes von den Transportunternehmern (Fluggesellschaft: 100€, Hoteltransfer: 28€) schon ordentlich abgerippt wurde, hat hier im Hotel noch „Max Hürzeler“ die Hände aufgehalten: „Wenn man mit dem Velo kommt, ist der Kauf unseres Radsportpakets in diesem Hotel obligatorisch. 53€ für eine Woche bitte!“, „Danke!“ Insgesamt habe ich somit 181€ dafür bezahlt, mein eigenes Rad hier fahren zu können.

Das Rad und die Wechselbeutel müssen hier auch wie bei vielen anderen Großveranstaltungen schon am Vortag eingecheckt werden.  Das habe ich am Freitag erst  gegen Abend erledigt, weil es recht warm war und die Räder in der prallen Sonne standen. Es kennt ja jeder die Geschichten von geplatzten Reifen in der Wechselzone (am Wettkampfmorgen habe ich viele gesehen, die jetzt auch so eine Geschichte zu erzählen haben).

Wettkampftag

Der Transfer am Wettkampfmorgen hat wider Erwarten reibungslos funktioniert. Im Hotel hatte man uns gesagt, dass keine Busse fahren und man sich ein Taxi nehmen müsse. Ich hatte Glück und es kam doch ein Bus, der mich für 1,50 bis zur Wechselzone brachte.

Die Startgruppen waren nach Altersklassen aufgeteilt. Meine Gruppe war um 8.45h dran. Vor mir starteten die ganzen Pros, alle Frauen, die männlichen Altersklassen bis 34 und die Senioren ü50. Es war also schon einiges los auf der Wettkampfstrecke bevor es für mich los ging.

Schwimmen

Für mich war es der erste Wettkampf, bei dem im Meer geschwommen wurde. Es gab am Wettkampfmorgen glücklicherweise kaum Wellen – zumindest in Strandnähe. Weiter draußen im Bereich der Wendeboje war etwas mehr Wellengang, aber alles im grünen Bereich. Die Sicht im Wasser war super – man konnte die ganze Zeit bis auf den Grund schauen. Beim Start der Altersklasse vor mir hatte ich beobachtet, dass eine ganze Gruppe in die falsche Richtung losgeschwommen ist. Beim Landstart habe ich mich deshalb auf die innere Seite der Schwimmlinie gestellt und bin dieses Mal auch recht weit nach vorne um hoffentlich einen schnelleren Wasserschatten ausnutzen zu können.

Nach dem Startschuss gab es das üblige Geprügel. Mir kam es etwas heftiger vor als sonst. Ich denke es lag daran, dass ich diesmal die Ideallinie ganz gut erwischt habe.  Nach ein paar Minuten hatte sich das Feld ganz gut sortiert und ich konnte die meiste Zeit im Wasserschatten von anderen Schwimmern bleiben. Dass ich mit 29:04 min das erste Mal sub30 auf die 1,9km geschwommen bin, habe ich erst in der Ergebnisliste gesehen. Anscheinend hatten sich meine taktischen Überlegungen ausgezahlt.

T1

Der erste Wechsel funktionierte ganz gut. In der langen Wechselzone hatte ich einen ganz guten Platz direkt in der Reihe gegenüber den weiblichen Profis. Das hieß, ich konnte die längsten Wege in der Zone ohne Rad zurücklegen und musste mein Rad nur ein kleines Stück zum Wechselbalken schieben.

Rad

Vom Start weg haben sich meine Beine auf dem Rad erst nicht gut angefühlt. Im Anstieg zum Kolster Lluc hat sich dann auch mein Bauch bemerkbar gemacht. Um den Bauchschmerzen entgegenzuwirken versuchte ich, den Mageninhalt mit Wasser zu verdünnen. Magenproblem kommen ja meistens von Salz- oder Wassermangel, Salz kann es nach dem Schwimmen im Meer ja nicht gewesen sein – da hatte ich ein paar Schluck Salzwasser genommen hatte.

Die Rennstrecke war für den Verkehr komplett gesperrt und auf der Abfahrt hieß das, dass man die Kurven voll schneiden konnte – allein deshalb war es schon wert, den Wettkampf mit zu machen J. Neben dem Kurvenspaß hatte die Abfahrt außerdem den Vorteil, dass sich mein Bauch etwas erholen konnte. Die Beine waren nach der Abfahrt ganz gut und ich konnte auf der zweiten Streckenhälfte das erst Mal richtig Druck machen.

Ungefähr 5km vor dem zweiten Wechsel hatte sich eine Biene in meinen Helm verirrt. Beim Versuch ihr den Weg nach draußen zu zeigen bekam ich einen Stich in die Stirn verpasst. Vor einer Woche hatte mich schon Mal ein Insekt an fast gleicher Stelle gestochen, was in einem eingeschwollenen Auge endete. Für das Fortsetzen des Wettkampfs war der kleine Zwischenfall aber kein Problem.

Laufen

Die letzte Disziplin spielte sich auf  drei Runden direkt in Port Alcudia ab und dementsprechend waren sehr viele Zuschauer da. Durch die gestaffelten Starts waren schon ziemlich viele Läufer auf der Strecke als ich auf den Laufparcours einbog. Ich bin in Tempo von 3:55min/km angelaufen und dachte mir, dass das schon noch langsamer werden würde. Vor allem hatte sich mein Bauch ja schon recht früh im Rennen mal bemerkbar gemacht und auf der Laufstrecke hat das meist verheerende Auswirkungen in Form von Gehpausen – diesmal komischerweise nicht. Nachdem ich die erste Runde das Tempo  sehr kontrolliert halten konnte und mich nach dem ersten Drittel noch sehr gut fühlte, blieb ich auf dem Gas und überlegte mir in der zweiten Runde schon, ab wo ich in der letzten Runde dann eine Endbeschleunigung starten könnte ohne zu explodieren. Die letzten drei Kilometer konnte ich das Tempo nochmal etwas anziehen – zumindest gefühlt. Trotzdem war der Lauf die stärkste Disziplin. Mit einer Endzeit von um 1:22h war ich nur 2 Minuten langsamer wie bei meinem letzten Solo-Halbmarathon (wobei da die Strecke wesentlich mehr Höhenmeter hatte und es auch 20°C kälter war).

Finishline

Nach drei Runden durfte man in den Zielbereich direkt am Strand einbiegen. Er war genau so unpersönlich wie man das von anderen dotM-Veranstalltungen kennt, aber die Lage war genial. Hinter der Ziellinie gab es ein warmes Buffet und auf einer riesigen Openair-Bühne spielten mehrere Bands – und das alles direkt am Strand.

Fazit

Ich würde den Wettkampf nochmal machen, weil die Wettkampfstrecke eine der schönsten ist, die ich bis jetzt gesehen habe. Die Unterkunft sollte man sich aber das nächste mal direkt im Start-/Zielbereich suchen weil es da wirklich genug Bettenburgen gibt. Auf jeden Fall ist es inklusive der Reise- und Transportkosten ein recht teures Vergnügen.

Hier noch die Zahlen:

11.05.2013 Ironman 70.3 Mallorca
1,9 km Schwimmen
90 km Radfahren
21 km Laufen
Gesamt
148. (AK 27.)
0:29:04 (Ø 1:31 min/100m)
2:39:28 (Ø 33,9 km/h)
1:22:47 (Ø 3:55 min/km)
4:39:15

8 Gedanken zu „Ironman 70.3 Mallorca“

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